Kampfsport

KATORI-SOMMER-SEMINAR 2022

verfasst von Michael Seeger vom 11.02.2023

Vom 09.08.2022 bis 14.08.2022 fand in Leer ein Katori-Shinto-Ryu Seminar statt.

Sensei Yukihiro Sugino und sein Sohn Hideo waren aus Japan angereist, und ich hatte das große Glück von meinem Schwertmeister Peter für zwei Übungstage dorthin mitgenommen zu werden.

Eine Begegnung…

…mit dem Nachfahren von Yoshio Sugino, der die Samurai-Szenen von Akira Kurosawa dirigierte. Das ist schon etwas Besonderes, was man (also Ich) nicht jeden Tag erlebt.

Nach einer knappen Stunde Fahrt kamen wir am späten Dienstagnachmittag in Leer an. Wir nahmen unsere „sieben Sachen“ und gingen zur Halle, die uns als Dojo dienen sollte. Einige „Katori-Schüler“ waren schon da. Ab in die Umkleide, das Bokken geschnappt und rein in die Halle. Izumi (Ulf‘s Frau) wieselte schon rum und kümmerte sich. In der Schiedsrichterkabine entdeckte ich die ehrenvollen Meister aus dem Land der aufgehenden Sonne, die sich für den Unterricht bereitmachten.

Und dann ging’s schon los!

Nun war ich bei einem sehr interessanten Schwerttraining inmitten einer geballten Ladung hochrangiger Schwertkämpfer gelandet, und durfte mit einigen von Ihnen trainieren. Ein wenig „Erschöpft“ ging dann mein toller Dienstag zu Ende. Allerdings mit der Vorfreude auf den Sonntag, an dem ich am Abschlusstraining des Seminars auch noch mal teilnehmen durfte. Wir fuhren wieder als Fahrgemeinschaft zum Trainingsort nach Leer. Es waren deutlich weniger Teilnehmer da als am ersten Trainingstag, den Dienstag, was das Training auch für mich noch intensiver machte.

Waren am Dienstag alle mitübenden sehr freundlich und ausgelassen, wurde ich am Sonntag zu Beginn der Begrüßungszeremonie von einem jungen Mann mit grimmiger Stimme darauf Aufmerksam gemacht… „Dieses Training hier ist nur für Dan-Träger, weißt Du …???“ 

„Die Begrüßungszeremonie mache ich auf jeden Fall mit!“ grummelte ich zurück. Na, wir haben uns nicht weiter um uns gekümmert. Mitten in den Übungen kamen auf einmal Ulf und Yukihiro-San auf mich zu! Natürlich fallen einem sofort alle Fehler ein und was man hätte besser machen können, aber es kam anders. Der Japanische Meister wollte eigentlich nur wissen wie alt denn der neue grauhaarige Schüler sei? 68 gab ich zur Antwort, was Ulf übersetzte. Ein fröhliches Lächeln trat auf des Meisters Lippen, sprach etwas, welches wiederum Ulf mir übersetzte. der Meister freute sich über einen Zahlen Dreher ins japanische! Der Grauhaarige ist 68 Jahre und er selber 86 Jahre! Mit ein paar höflichen Verbeugungen ließ man mich weiter üben. 

Apropos „Üben“, als ich mit einem 1. Dan das Schwert kreuzte, wandte sich der Sohn des Meisters Hideo uns zu und verbesserte den 1. Dan in seiner Haltung. Ich bekam ein schlichtes anerkennendes Lächeln zugeworfen, was mich sehr freute. Eigenlob stinkt sagt man, aber etwas „Stolz“ machte mich das schon! Und das Lob gebührt eigentlich meinem Meister Peter der im Katori-Training immer wieder geduldig meine Fehler korrigiert. 

Das Katori endete und es ging in Mittagspause. Die wurde von einigen Teilnehmern genutzt um sich die Seminarteilnahme bestätigen zu lassen. Ich reihte mich in die Schlange ein, da ich natürlich ganz „zufällig“ das Katori-Buch von Sugino-Sensei dabeihatte. Yukihiro-San erkannte den Grauhaarigen wieder und schrieb mir eine Widmung hinein. Mit meinen paar Brocken Japanisch bedankte ich mich bei Ihm. Nach der Pause wurde „Iai“ und Langwaffenformen geübt, was ich mir interessiert ansah! Nach dem Training und der Abschluss-Zeremonie wurden dann noch freundlicherweise für die verschiedenen angereisten Gruppen Fotos`s gemacht. Bei dem ganzen durcheinander des Aufbruchs entstand ein Bild mit nur sechs Leuten drauf (für mich persönlich das Highlight)! 

Ein Erinnerungsfoto mit Yukihiro-San, Izumi-San (Ulfs Frau), Hideo-San, Ulf und Peter und mir.

Die Teilnahme am Katori-Sommerlehrgang macht mich mächtig stolz. Die erste persönliche Erfahrung im Katori mit den Japanischen Meistern und die Freundlichkeit aller Lehrgangsteilnehmer einem Anfänger gegenüber.

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